Renault Group: autonome Fahrzeuge für den öffentlichen Nahverkehr.
vor 8 Stunden
- Die Renault Group ist von der Rolle überzeugt, die autonome Fahrzeuge im öffentlichen Nahverkehr spielen können, wenn Behörden und Betreiber sich darauf vorbereiten, strukturelle Entscheidungen für die Zukunft der Mobilität zu treffen.
- Mit ihrem Partner WeRide[1] setzt die Renault Group ihre zahlreichen Experimente in ganz Europa fort, um sowohl die Reife der eingesetzten autonomen Technologien als auch die Relevanz der vorgeschlagenen automatisierten elektrischen Minibus-Lösung zu demonstrieren.
- Ob im Herzen von Großstädten, in Vorstadtgebieten oder in eingeschränkten Umgebungen – autonome Minibusse bieten eine konkrete Möglichkeit, die öffentliche Mobilität in eine zugänglichere, effizientere und nachhaltigere Mobilität umzuwandeln.
Im Mai 2024 stellte die Renault Group ihre Strategie für autonome Fahrzeuge vor[2] und startete mit ihrem Partner WeRide zum ersten Mal in Europa ein Experiment auf offener Straße mit zwei autonomen Minibussen, die während des internationalen Tennisturniers Roland-Garros im Einsatz waren.
Mit einer zurückgelegten Strecke von 1.000 km und fast 700 beförderten Personen hat dieser erste umfassende Test die Reife der Technologie sowie die Relevanz dieser Lösung für den Personentransport unter Beweis gestellt.
Nach diesem erfolgreichen Experiment haben viele Akteure im Bereich Mobilität (lokale Behörden, Verkehrsunternehmen, private Standortmanager usw.) ihr Interesse bekundet, diese Lösung in ihrem Gebiet einzusetzen. In ganz Europa laufen bereits neue Experimente, beispielsweise in Zürich (Schweiz), Valencia (Frankreich) und Barcelona (Spanien). Weitere werden in Kürze angekündigt.
Barcelona (Spanien): im Herzen einer europäischen Großstadt
Vom 10. bis 14. März ermöglichen die Renault Group und WeRide der Öffentlichkeit, die urbane Mobilität von morgen zu entdecken – mit zwei autonomen elektrischen Minibussen auf einer 2,2 Kilometer langen offenen Straßenstrecke im Herzen der Straßen Barcelonas.
Durch die Entwicklung autonomer Shuttles in einer dichten und komplexen städtischen Umgebung zeigt das Experiment die Reife neuer Technologien für automatisierte öffentliche Verkehrsdienste.
Es bringt auch die Vision der Renault Group von den zukünftigen Herausforderungen des öffentlichen Verkehrs in Europa zum Ausdruck: autonome Mobilität als Mittel, um Städte lebenswerter, den Verkehr zugänglicher und die Mobilität effizienter und nachhaltiger zu machen.
Valence (Frankreich): Erleichterung der Mobilität in stadtnahen Gebieten
Nach einem Testlauf vom 10. März bis zum 19. April ist die Einführung eines kommerziellen Dienstes mit automatisierten Shuttles der Stufe 4 ab Juli 2025 geplant.
beti (französischer privater Betreiber des öffentlichen Nahverkehrs), Macif (Versicherer der Fahrzeuge und Partner von beti), WeRide und die Renault Group richten in Valence (Frankreich) das erste automatisierte Mobilitätsnetz mit hohem Serviceniveau ein, um einen TGV-Bahnhof mit den zahlreichen Akteuren des 162 Hektar großen Gewerbegebiets in der Umgebung zu verbinden.
Die 3,3 Kilometer lange offene Straßenstrecke der beiden Shuttles erfüllt die konkreten Bedürfnisse der Nutzer des TGV-Bahnhofs Valence sowie der 150 Unternehmen und ihrer 3.000 Mitarbeiter, indem sie den Bahnhof, den abgelegenen Langzeitparkplatz und das Gastronomiezentrum des Gewerbegebiets bedient.
Durch diese beispiellose Zusammenarbeit zwischen vier Hauptakteuren wird eine gemeinsame Vision verwirklicht: die einer gemeinsamen automatisierten Mobilität im Dienste aller Gebiete, die es ermöglicht, ländliche und stadtnahe Gebiete zu erschließen, den ökologischen Wandel zu beschleunigen und die Mobilität der Bevölkerung zu erleichtern, um einen besseren Zugang zu Beschäftigung, Gesundheit, Bildung, Freizeit usw. zu ermöglichen.
Flughafen Zürich (Schweiz): Privatbereich mit hohen Sicherheitsanforderungen
Das von WeRide seit Januar 2025 am Flughafen Zürich (Schweiz) durchgeführte Experiment zielt darauf ab, den Mitarbeitern das Reisen zwischen den Terminals zu erleichtern. Es zeigt somit die Fähigkeit autonomer Technologien, in komplexen Umgebungen zu funktionieren und die hohen Anforderungen an Sicherheit und Zuverlässigkeit, wie sie beispielsweise an einem Flughafen herrschen, zu erfüllen.
Renault Group und das autonome Fahrzeug
Die Renault Group verfolgt einen pragmatischen und differenzierten Ansatz in Bezug auf autonome Fahrzeuge und unterscheidet zunächst zwischen den Bedürfnissen von Individualfahrzeugen und denen des öffentlichen Verkehrs.
Für Privatfahrzeuge konzentriert sich die Gruppe unter den aktuellen Marktbedingungen auf marktführende Fahrerassistenzsysteme (ADAS) (Adaptive Cruise Control, Lane Keeping Systems). Diese Assistenzsysteme der Stufe L2 oder sogar L2+ verbessern die Sicherheit und den Komfort, während der Fahrer weiterhin für das Fahren verantwortlich ist.
Die Renault Group hat jedoch Agilität zur Priorität gemacht und beobachtet aufmerksam die Entwicklungen, insbesondere in Bezug auf Kosten und Vorschriften, und wird in der Lage sein, Lösungen für das einzelne Fahrzeug mit einem höheren Grad an Autonomie anzubieten, wenn die Marktbedingungen stimmen.
Für den öffentlichen Verkehr sieht die Renault Group die Relevanz, kurzfristig autonome Fahrzeuge der Stufe 4 anzubieten, d. h. Fahrzeuge, die in der Lage sind, Fahrsituationen selbstständig zu bewältigen, im Bereich des operativen Designs, mit Fernüberwachung, aber ohne Fahrer an Bord. Angesichts der Zunahme von Niedrigemissionszonen werden Städte und lokale Behörden vor beispiellosen Herausforderungen im Bereich des öffentlichen Verkehrs stehen. Schätzungen zufolge werden in den kommenden zehn Jahren mehrere tausend autonome elektrische Minibusse benötigt. Autonome Minibusse, die in der Lage sind, Fahrsituationen in einem Betriebsbereich selbstständig zu bewältigen, haben ihre Wirksamkeit in verschiedenen Experimenten unter Beweis gestellt und eröffnen Perspektiven für ein flexibles, zugängliches, sicheres und kohlenstofffreies Angebot.
Als Pionier im Bereich der kohlenstofffreien Mobilität erwägt die Renault Group, bis 2030 eine robotisierte elektrische Minibus-Plattform anzubieten, die in der Lage ist, Automatisierungslösungen von spezialisierten Partnern zu integrieren.
WeRide: ein weltweit führender Anbieter von autonomen Lösungen
Mit mehr als 1.200 in Betrieb befindlichen autonomen Fahrzeugen (darunter 300 Minibusse), die in Asien, dem Nahen Osten und Nordamerika mehr als 40 Millionen Kilometer zurückgelegt haben, gilt WeRide als eine der weltweit führenden Lösungen für die Automatisierung von Fahrzeugen auf offener Straße.
Die Renault Group arbeitet mit WeRide zusammen, um automatisierte öffentliche Verkehrslösungen in Europa mit dem Autonomielevel L4 zu entwickeln, d. h. Lösungen, die Fahrsituationen in einem definierten Einsatzgebiet eigenständig bewältigen können, mit Fernüberwachung, aber ohne Fahrer an Bord.
[1] WeRide: Globaler Experte für autonome Fahrtechnologien