DTM 2025 | Oschersleben: Porsche 911 GT3 R-Pilot Ayhancan Güven feiert souveränen ersten Sieg.

DTM 2025 | Oschersleben: Porsche 911 GT3 R-Pilot Ayhancan Güven feiert souveränen ersten Sieg.

vor 3 Stunden

Ayhancan Güven ist der erste türkische Rennsieger in der Geschichte der DTM. Der 27-Jährige gewann am Steuer eines 911 GT3 R des Porsche-Kundenteams Manthey den Sonntagslauf beim Saisonstart in der Motorsport Arena Oschersleben. Sein österreichischer Teamkollege und Werksfahrer Thomas Preining rundete auf Rang drei den erfolgreichen Auftritt des Rennstalls aus der Eifel ab. Die beiden ehemaligen Porsche-Junioren profitierten dabei von einer perfekt umgesetzten Boxenstopp-Strategie bei der Premiere des neuen Rennformats mit zwei Pflicht-Reifenwechseln für den Sonntagslauf.

Ayhancan Güven hatte sich für die neue DTM-Saison viel vorgenommen – und ließ seinen Worten gleich am ersten Wochenende Taten folgen: Der türkische Manthey EMA-Pilot hat das Sonntagsrennen des DTM-Saisonauftakts in Oschersleben für sich entschieden. Gemeinsam mit seinen Ingenieuren und seiner Boxen-Crew nutzte der Fahrer des Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 90 dabei die Möglichkeiten des neuen Rennformats perfekt zu seinem Vorteil. Es schreibt am Sonntags zwei Pflicht-Boxenstopps vor, während es am Samstag weiterhin nur einer ist. Als Vierter gestartet, erwischte Güven den idealen Zeitpunkt zum Reifenwechsel: Nach dem Schließen des ersten Boxenstopp-Fensters lag er in Führung. In der Folge baute der ehemalige Porsche-Junior den Vorsprung auf bis zu fünf Sekunden aus. Nach dem zweiten, bewusst in letzter Minute absolvierten Halt fuhr er einem ungefährdeten Sieg entgegen.

DTM 2025 | Oschersleben: Porsche 911 GT3 R-Pilot Ayhancan Güven feiert souveränen ersten Sieg.
DTM 2025 | Oschersleben: Porsche 911 GT3 R-Pilot Ayhancan Güven feiert souveränen ersten Sieg.

Bild oben links: Sebastian Golz, Projektleiter Porsche 911 GT3 R
Bild oben rechts: Ayhancan Güven (TUR), Manthey EMA (#90)

 

Aufholjagd mit zwei perfekten Reifenwechseln

Den Erfolg von Manthey EMA im Sonntagsrennen rundete der österreichische Werksfahrer Thomas Preining mit dem dritten Rang ab. Der DTM-Meister von 2023 war nach einem unglücklich verlaufenden Qualifying von Startplatz sieben losgefahren. Wie Teamkollege Güven profitierte auch der Österreicher von der mutigen Rennstrategie der Manthey-Ingenieure. Zwei perfekte Reifenwechsel spülten den 26-Jährigen bis zum Beginn der Schlussphase auf den vierten Rang nach vorn. Mit einem beherzten Manöver gegen den Lamborghini-Fahrer Jordan Pepper gelang Preining der Sprung aufs Podest.

„Der Erfolg im Sonntagsrennen ist das Ergebnis einer hohen fahrerischen Konstanz und einer herausragenden Performance des gesamten Teams – angefangen von den sehr guten In- und Out-Laps über die perfekten strategischen Entscheidungen der Ingenieure bis hin zur fehlerlosen Durchführung der Boxenstopps‟, lobt Sebastian Golz, Projektleiter Porsche 911 GT3 R. „Ayhancan Güven und Thomas Preining haben in jeder Phase die Ruhe bewahrt und gleichermaßen mit Herz und Verstand agiert. Das neue Rennformat mit den zwei Pflicht-Reifenwechseln hebt die Bedeutung der Strategie und der Wertigkeit der Arbeit der Boxen-Crews nochmals an.‟

 

Porsche-Kundenteam Manthey auf Platz eins der Teamwertung

Mit dem doppelten Podiumserfolg übernimmt Manthey nach dem ersten von acht Rennwochenenden die Führung in der Teamwertung. Dazu tragen auch die im Samstagslauf gesammelten Punkte bei. Preining hatte im Eröffnungsrennen der DTM-Saison als Vierter ebenso Meisterschaftszähler gesammelt wie Güven mit seinem siebten Rang. Manthey Junior Team-Pilot Morris Schuring fehlten bei seiner DTM-Premiere nur drei Zehntelsekunden auf die Punkteränge. Am Sonntag lieferte der 20-jährige Niederländer im dritten der bis zu 416 kW (565 PS) starken Neunelfer ebenfalls eine fehlerlose Vorstellung ab. Nach einem leicht missglückten Boxenstopp landete er auf Platz 17.

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Stimmen nach dem Rennen


Nicolas Raeder (Geschäftsführer Manthey Racing GmbH): „Im Vergleich zum vergangenen Jahr ist uns an diesem Wochenende ein positiver Saisonstart gelungen. Wir haben im Sonntagsrennen sehr viel richtig gemacht: Die Strategien, die Boxenstopps – das hat alles perfekt gepasst. Für Ayhancan freut mich dieser Sieg ganz besonders. Thomas hat leider etwas unter den Auswirkungen eines chaotischen Qualifyings gelitten. Für beide ging es dank unseres perfekten Teamworks quasi im Gleichschritt nach vorn. Auch mit Morris und seinem DTM-Debüt bin ich sehr zufrieden, obwohl es ohne Punkte vielleicht enttäuschend aussehen mag. Wir müssen uns bei ihm entschuldigen für den Fehler, der bei einem der Boxenstopps unterlaufen ist und ihn zweifellos ein paar Plätze gekostet hat.‟

Thomas Preining (Manthey EMA, Porsche 911 GT3 R #91): „Ohne die schnellen Boxenstopps und unsere gute Rennstrategie hätten wir keine Chance gehabt, so weit nach vorne zu kommen. Nach einem schwierig verlaufenden Qualifying ging es mir hauptsächlich um Schadensbegrenzung. Ich wollte kein unnötiges Risiko eingehen und einfach so viele Punkte wie möglich mitnehmen. Dass ich bis auf Rang drei nach vorne komme, damit konnte niemand rechnen. Ein so guter Start in eine Saison ist eine schöne Abwechslung. Selbst in meinem Meisterjahr 2023 lief es für uns beim Auftakt hier in Oschersleben nicht so gut wie dieses Mal.‟

Morris Schuring (Manthey Junior Team, Porsche 911 GT3 R #92): „Ich würde es mal als charakterbildendes Wochenende für mich beschreiben. Die Resultate sind natürlich nicht optimal, aber ich konnte viel lernen. Vor allem im zweiten Rennen haben wir großes Potenzial gezeigt, hatten aber leider ein kleineres Problem beim Boxenstopp. Ich freue mich sehr für Ayhancan und Thomas – Sieg und Platz drei sind wirklich großartig! Wir werden jetzt analysieren, was ich beim nächsten Rennwochenende am Lausitzring besser machen kann.‟

Ayhancan Güven (Manthey EMA, Porsche 911 GT3 R #90): „Ich wollte bis zum ersten Boxenstopp in Reichweite zur Spitze bleiben, um meinen Ingenieuren die Möglichkeit für verschiedene Strategien zu geben. Sie haben mich dann genau zum richtigen Zeitpunkt hereingerufen. Mir gelang eine sehr gute In-Lap und ich kam in einer guten Position zurück auf die Strecke. So konnte ich ohne Verkehr um mich herum meine Reifen auf Temperatur bringen. In der Folge fuhr ich einen guten Vorsprung heraus, sodass es in der Schlussphase nur noch darum ging, die Führung zu verwalten und den zweiten Stopp routiniert zu absolvieren.‟

Ergebnis Lauf 1:
1. Lucas Auer (DEU), Landgraf Motorsport, Mercedes-AMG #22, 40 Runden
2. Jordan Pepper (RSA), Grasser-Racing-Team, Lamborghini #63, +0,641 Sekunden
3. Maro Engel (DEU), Winward Racing, Mercedes-AMG #24, +3,885 Sekunden
4. Thomas Preining (AUT), Manthey EMA, Porsche 911 GT3 R #91, +7,905 Sekunden
7. Ayhancan Güven (TUR), Manthey EMA, Porsche 911 GT3 R #90, +22,005 Sekunden
16. Morris Schuring (NLD), Manthey Junior Team, Porsche 911 GT3 R #92, +40,991 Sekunden

Ergebnis Lauf 2:
1. Ayhancan Güven (TUR), Manthey EMA, Porsche 911 GT3 R #90, 40 Runden
2. Jules Gounon (FRA), Winward Racing, Mercedes-AMG #48, +2,695 Sekunden
3. Thomas Preining (A), Manthey EMA, Porsche 911 GT3 R #91, +3,370 Sekunden
17. Morris Schuring (NLD), Manthey Junior Team, Porsche 911 GT3 R #92, +27,901 Sekunden

Fahrerwertung nach zwei von 16 Läufen:
1. Jordan Pepper (Grasser-Racing-Team, Lamborghini), 37 Punkte 
2. Ayhancan Güven (Manthey EMA, Porsche), 34 Punkte 
3. Lucas Auer (Team Landgraf, Mercedes-AMG), 34 Punkte 
5. Thomas Preining (Manthey EMA, Porsche), 30 Punkte

Teamwertung nach zwei von 16 Läufen:
1. Manthey (Porsche), 63 Punkte
2. Winward Racing (Mercedes-AMG), 51 Punkte 
2. Grasser-Racing-Team (Lamborghini), 48 Punkte

Herstellerwertung nach zwei von 16 Läufen:
1. Mercedes-AMG, 68 Punkte
2. Porsche, 64 Punkte
3. Lamborghini, 50 Punkte

Alle Ergebnisse unter: https://www.dtm.com/de/ergebnisse