Neues Audi Werk in China startet Produktion von Elektromodellen.

Neues Audi Werk in China startet Produktion von Elektromodellen.

vor 19 Stunden
  • Meilenstein für Audi in China: Audi FAW NEV Company nimmt die Produktion von vollelektrischen Modellen exklusiv für den chinesischen Markt auf
  • Strategische Weichenstellung: vollständig digitalisiertes, hochmodernes Werk als Herzstück eines industriellen Ökosystems vor Ort
  • Audi CEO Gernot Döllner: „Das neue Werk und die hier produzierten Modelle sind ein wichtiger Schritt in unserer Elektrifizierungsstrategie und für unser lokales Portfolio in China.“

Die Audi FAW NEV Company, ein Kooperationsprojekt von Audi und seinem langjährigen Partner FAW, hat die Produktion vollelektrischer Audi Modelle aufgenommen. Das Projekt und das neue hochmoderne Werk sind ein wichtiger Baustein in der Strategie von Audi für den chinesischen Markt. Der neue Produktionsstandort in Changchun ist der erste in China, an dem ausschließlich vollelektrische Audi Modelle auf Basis der Premium Platform Electric (PPE) gebaut werden. Zunächst fährt hier die Q6L e-tron-Familie vom Band, später kommt eine marktspezifische Version des Audi A6 e-tron hinzu.

Heute startet die Produktion der ersten vollelektrischen Audi Modelle auf Basis der PPE-Plattform in China. Die PPE ist die Plattform der nächsten Generation für vollelektrische Fahrzeuge von Audi, die Maßstäbe in Bezug auf Leistung, Reichweite, Laden und Fahrdynamik setzen. Die Audi FAW NEV Company fertigt PPE-Fahrzeuge in der Mittel- und Oberklasse, zunächst den Audi Q6L e-tron und den Audi Q6L Sportback e-tron. Eine China-spezifische Variante des Audi A6 e-tron soll folgen. „Der Produktionsstart bei der Audi FAW NEV Company ist ein wichtiger Schritt in unserer Elektrifizierungsstrategie. Damit vertiefen wir unser Engagement auf dem chinesischen Markt“, sagt Gernot Döllner, Vorstandsvorsitzender der AUDI AG. „Die hier produzierten Modelle werden eine entscheidende Rolle in unserem lokalen Portfolio spielen und unsere Position in diesem wichtigen Markt stärken.“

Mit dem neuen Werk erweitert Audi seine Modellpalette für China

Der Audi Q6L e-tron ist das erste in China produzierte Elektrofahrzeug auf Basis der Premium Platform Electric (PPE). Er unterscheidet sich vom internationalen Modell nicht nur durch seinen traditionell längeren Radstand, sondern auch durch zahlreiche Designmerkmale und Innovationen für den chinesischen Markt. So besticht der Innenraum des Q6L e-tron durch ein ebenfalls speziell für China entwickeltes digitales Erlebnis. Sein Schwestermodell, der Audi Q6L Sportback e-tron, verbindet die Stärken des SUV-Modells mit einer sportlichen, coupéartigen Silhouette.

„Marktspezifische Modelle lokal zu produzieren war schon immer der Schlüssel zu unserem Erfolg in China. Für die Zukunft von Audi ist es entscheidend, nah an unserer Kundschaft zu sein“, so Gerd Walker, Vorstand für Produktion und Logistik der AUDI AG. Audi setzt deshalb noch stärker auf eine marktorientierte Produktion in den drei Kernregionen Europa, Nordamerika und China. Walker unterstreicht: „Mit seiner hochmodernen, digital vollvernetzten und umweltfreundlichen Produktion setzt das Werk neue Maßstäbe im gesamten Produktionsnetzwerk von Audi.“

Das gemeinsam mit dem langjährigen Audi Partner FAW errichtete Werk der Audi FAW NEV Company in Changchun – der Heimat von FAW – wird insgesamt rund 3.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Mit einer geplanten jährlichen Produktionskapazität von mehr als 150.000 Fahrzeugen leistet der neue Standort einen wichtigen Beitrag zur Elektrifizierung des Audi Produktportfolios in China. Das Werk deckt die gesamte Wertschöpfungskette der Automobilproduktion ab und ist mit Presswerk, Karosseriebau, Lackiererei und Fahrzeugmontage ausgestattet. Die Hochvoltbatterien für die China-spezifischen PPE-Modelle werden in der werkeigenen Batteriemontage gefertigt.

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Innovative Konstruktions- und Produktionstechnologien

Der Baustart der Produktionsstätte erfolgte Mitte 2022. Die Audi FAW NEV Company hat von Beginn an digitale Technologien für die Planung und den Bau des Werks genutzt. Mittels „Digital Twinning“ konnten die Fachleute ein hocheffizientes und flexibles Produktionssystem schaffen, das vollständig digitalisiert und automatisiert ist. Dazu wurde zunächst eine 3D-Struktur der Werkgebäude auf der Grundlage von BIM (Building Information Modeling) erstellt. Dabei aktualisierte sich das digitale Modell analog zum realen Baufortschritt in Echtzeit.

Am neuen Standort setzt Audi zudem erstmals auf dem chinesischen Markt eine vollintegrierte IT-Lösung ein. Mit modernsten digitalen Fertigungsprozessen ermöglicht sie eine intelligente und effiziente Produktion. Alle Instandhaltungs-, Logistik- und Fertigungsprozesse im Werk sind über eine einheitliche IT-Architektur miteinander vernetzt. Erstmals im Volkswagen-Konzern wird außerhalb Europas eine hochintegrierte Konzernlösung auf Basis der Software SAP S/4HANA ausgerollt. Im cloudbasierten System werden Daten werkübergreifend gespeichert und gemeinsam genutzt.

Helmut Stettner, CEO der Audi FAW NEV Company, unterstreicht die Vorteile dieses Hightech-Ansatzes: „Technologie hilft uns, die Synergien zwischen den Teams aus Deutschland und China zu verstärken. Sie ermöglicht uns zudem, schnell und hocheffizient zu arbeiten und unsere Prozesse zu beschleunigen – sowohl beim Bau des Werks als auch im täglichen Betrieb. Wir schaffen eine ideale Verbindung zwischen unseren hochqualifizierten Arbeitskräften und modernster Technologie am Standort.“

Werkweite Automatisierung und verstärkter Einsatz von Robotik

In der Karosseriefertigung sorgen 800 Roboter für Präzision und Effizienz. Damit erreicht die Automatisierungsrate einen Rekordwert in der chinesischen Industrie. Bilderkennungstechnologie gewährleistet die Qualitätskontrolle, während ein teilautomatisierter Kran die Abläufe im Presswerk optimiert.

Ein fahrerloses Transportsystem und ein automatisiertes Lager garantieren eine automatisierte und zuverlässige Logistik. Das Lagerhaus ist 24 Meter hoch und lagert Ware vollautomatisch ein und aus. Darüber hinaus entwickelt Audi in seinem neuen Werk neue Automatisierungstechnologien und erprobt den möglichen Einsatz humanoider Roboter. Die Audi FAW NEV Company hat dazu eine Absichtserklärung mit dem Beijing Innovation Center of Humanoid Robotics und dem Hersteller Ubtech Robotics angekündigt.

Nachhaltigkeit an erster Stelle

Die Audi FAW NEV Company hat sich der Nachhaltigkeit verschrieben und setzt „Mission:Zero“ um, das globale Umweltprogramm für alle Audi Produktionsstandorte. Die Produktion im Werk soll von Anfang an bilanziell CO2-neutral1 sein. Dazu nutzt der Standort ausschließlich grüne Energie. Seinen Wärmebedarf deckt er mit thermischer Energie und Gas aus Biomasse. Auf den Gebäudedächern installierte Solarmodule mit einer Fläche von 320.000 Quadratmetern liefern einen erheblichen Teil des benötigten Stroms. Eine unabhängige Zertifizierung der bilanziellen CO2-Neutralität1 ist für 2025 vorgesehen.

Der Standort recycelt Produktionsabfälle und führt das für die Produktion benötigte Wasser in einem geschlossenen Kreislauf. Dazu gehören auch das Sammeln von Regenwasser sowie eine Umkehrosmoseanlage. Ein geschlossener Materialkreislauf für Aluminiumverschnitte im Presswerk sowie eine besonders effiziente und umweltfreundliche Lackiererei unterstreichen den Fokus auf Nachhaltigkeit.

Artenvielfalt von Flora und Fauna steht zusätzlich im Fokus am neuen Produktionsstandort. Die Audi FAW NEV Company hat das Gelände auf Grundlage der ursprünglichen Topografie des Gebiets mit zahleichen lokalen Pflanzenarten gestaltet. Auf einer großen Fläche wurden verschiedene Blühpflanzen und Bäume angepflanzt, eine weitere Fläche des Geländes wurde bereits in ein Feuchtgebiet umgewandelt. Darüber hinaus wurden künstliche Vogelnester und Insektenhotels aufgestellt. Zehn Bienenstöcke auf dem Werkgelände beherbergen bereits insgesamt rund 500.000 Bienen. Außerdem ist die Straßenbeleuchtung der Anlage so konzipiert, dass die örtlichen Tiere nicht gestört werden.

Zukünftiges Ökosystem und Lieferantenpark

Die Audi FAW NEV Company verfügt über ein eigenes Training Center, in dem das Unternehmen ein umfangreiches Aus- und Weiterbildungsprogramm für seine Mitarbeitenden und junge Talente anbietet. Zum Ökosystem des neuen Werks zählt auch eine optimale Lieferkette. Um sicherzustellen, dass die Großserienproduktion von Fahrzeugen und Fahrzeug-Teilen reibungslos abläuft, werden rund 50 Prozent der Zulieferer in einem Umkreis von 30 Kilometern um den Standort Changchun angesiedelt. Die örtliche Regierung hat außerdem einen exklusiven Business Park für die Zulieferer der Audi FAW NEV Company eingerichtet, um weitere Unternehmen anzulocken. Die Audi FAW NEV Company wird voraussichtlich eine Lokalisierungsrate von rund 90 Prozent erreichen. Damit folgt sie der Strategie „in China, für China“.

Elektrifizierungsstrategie für China

Der Produktionsstart bei der Audi FAW NEV Company ist ein entscheidender Schritt für den weiteren Erfolg der Elektrifizierungsstrategie von Audi in China. In enger Zusammenarbeit mit seinen beiden Partnern, den lokalen Automobilherstellern FAW und SAIC, bietet Audi ein umfassendes Portfolio an Fahrzeugen, die speziell auf den chinesischen Markt zugeschnitten sind. Auf der Auto Guangzhou 2024 im November dieses Jahres wurden die Neuzugänge vorgestellt. Mit den Premieren der neuen Modelle hat Audi die wesentlichen Säulen der China-Strategie nochmals betont: Elektrifizierung und Digitalisierung.

 

1Unter bilanzieller CO₂-Neutralität versteht Audi einen Zustand, bei dem nach Ausschöpfung anderer in Betracht kommender Reduktionsmaßnahmen in Bezug auf verursachte CO₂-Emissionen durch die Produkte oder Tätigkeiten von Audi weiterhin vorhandene und/oder im Rahmen der Lieferkette, Herstellung und des Recyclings der Audi Fahrzeuge aktuell nicht vermeidbare CO₂-Emissionen durch freiwillige und weltweit durchgeführte Kompensationsprojekte zumindest mengenmäßig ausgeglichen werden. Während der Nutzungsphase eines Fahrzeugs, das bedeutet ab Übergabe eines Fahrzeugs an Kund_innen, anfallende CO₂-Emissionen werden hierbei nicht berücksichtigt.